Die Stadtteilgärtner nun auch auf St. Pauli - in der Kita Glashüttenstraße
- Fotos: Katharina Schlüter
Gärtnern mitten in der Stadt: im Mai 2016 startete das ANU-Projekt "Die Stadtteilgärtner" in der Kita Glashüttenstraße im Karolinenviertel (Elbkinder).
Lakritzkraut, Schafgarbe, Zitronenmelisse und weitere Stauden standen am ersten Vormittag zur Wahl, jedes Kind durfte sich eine Patenpflanze aussuchen und einpflanzen. Erstaunlich schnell und ganz ohne Streit fand jede Pflanze ihren Paten, so unterschiedlich wie die Pflanzen waren auch die Vorlieben der Kinder.
Einmal im Monat haben die 10 Vorschulkinder der Kita seither mit der Erzieherin Katharina Schlüter und der Naturpädagogin Martina Sander "ihre" Pflanzen im Beet versorgt, haben gegraben, gejätet und gegossen.
Durch die praktische Arbeit und ihre Beobachtungen am Beet haben sie vieles gelernt: Was braucht eigentlich eine Pflanze zum Wachsen? Welche Tiere leben im Boden und welche Tiere kommen das Beet besuchen? Im Sommer haben die Stadtteilgärtner mit Stab- und Becherlupen die Insekten am Beet erforscht und den Blütenbesuch der Bienen nachgespielt.
Beim Duftmemory konnten sie die Düfte verschiedener Kräuter und Blüten erschnuppern und sich danach Butterbrote mit essbaren Blüten belegen: mit Gänseblümchen, Ringelblumen und dem hübschen blauen Borretsch.
Die Gärtnerkinder der Glashüttenstraße kümmern sich aber nicht nur um ihre Patenpflanzen, sondern auch um das Gemüse im "Kistengarten". Im Frühjahr haben sie in den großen Gärtnerkisten Kartoffeln, Tomaten, Kürbisse und Kräuter gepflanzt. Sie haben gegossen, hochgebunden und den Pflanzen beim Wachsen zugeschaut, mit Begeisterung geerntet und natürlich ... alles aufgegessen! Denn beim Essen und Trinken ebenso wie bei den jahreszeitlichen Spielen und Aktionen steht bei den Stadtteilgärtnern das Lernen mit allen Sinnen im Vordergrund, wortwörtlich.
Nach der Winterruhe geht es weiter und am Ende des Stadtteilgärtnerjahres feiern wir ein Fest. Bis dahin freue ich mich noch auf viele schöne Vormittage. (Martina Sander)
Kontakt: Regina Böttcher oder
Martina Sander